Diese Arbeit bricht bewusst mit der klassischen Bildsprache der Industriefotografie. Sie ist Ergebnis eines selbst gewählten Fokus auf die Produktion und einem kreativen Umgang mit Verstelltechniken. Rahmen der Serie bildet die Kreisform, welche sich durch nahezu alle Aufnahmen zieht und bei jeder Fotografie die Verbindung zum Stahlrohrturmbau herstellt. Sie dokumentiert die wichtigsten Stationen der Produktion vom Zuschnitt der Stahlbleche bis zur Verladung des fertigen Turmsegmentes.

Parallel entstandene digitale Aufnahmen runden die Auseinandersetzung mit dem Unternehmen ab und machen die Arbeit zusätzlich interessant für die Verwendung durch die AMBAU Stahl-und Anlagenbau GmbH.

Hauptwerkzeug in den Monaten meiner Masterthesis war eine Sinar F2 Fachkamera mit Zoomkassette in der Formateinstellung 6x12cm. Die Brennweiten 90mm, 150mm und 210mm standen mir zur Verfügung. Ein schweres Manfrotto 058B und ein 029 Dreiwegekopf würden für einen sicheren Stand und schnelle Einrichtung der Kamera sorgen. Eine selbstgebaute Mattscheibenmaske und ein Binocular-Sucher erleichterten die Motiv- und Schärfeeinstellung. Aus Mangel an einem passenden Kompendium wurde, bei den zahlreichen Lichtquellen in den Werkshallen, eine selbstgebaute Streulichtblende unerlässlich .

Bildästhetisch hatte ich vor allem streng geometrische Schwarzweiß-Aufnahmen im 4:5 Format oder ähnlich vor Augen, wenn ich an Industriefotos dachte. Ich entschied mich bewusst dagegen dies aufzugreifen. Ich wollte Fotografien machen, die sich mehr der aktuellen Bildsprache zuordnen lassen. Die Entscheidung fiel auf Colorfilm und ein schmales Querformat. Mit dem Format musste ich also mit gewohnten Kompositionen „alter Meister“ brechen. Mit dem Colorfilm würde ich die interessante Farbstimmung einfangen können. Meine Wahl viel dabei auf den Kodak Portra 160 NC. Ein Film mit natürlicher, leicht untersättigter Farbwiedergabe. Vorangehende Projekte mit diesem Film überzeugten mich von dessen Detailschärfe und einer angenehmen Farbigkeit.

Sämtliche Filmentwicklungen und Vergrößerungen wurden selbst vorgenommen. Alle 20 Motive der Serie wurden im Format 45x90 cm auf FujiCrystal Archive Paper Lustre ausbelichtet. Allein diese Arbeiten umfassten circa zwei Arbeitswochen in der Dunkelkammer.